Das Wort Graphik kommt vom griechischen "graphik" und bedeutet "die (be-) Schreibende [Kunst]". Graphik ist der Sammelbegriff für alle technischen und künstlerischen Zeichnungen und deren manuellen drucktechnischen Vervielfältigungen. Im engeren Sinne bezeichnet die der Begriff "Graphik" die künstlerische Druckgraphik. Eine Orginalgraphik ist ein zeichneri- sches, am Strich orientiertes Bild. Diese ist unabhängig von der Druckgraphik zu betrachten, die zum Vervielfältigen erstellt wird.
Walter Koschatzky hat die Techniken der Graphik in Gruppen unterteilt. Die bekanntesten Verfahren sind das Hochdruckverfahren, das Tiefdruckverfahren (manuelles Stichverfahren, Ätzverfahren), der Flachdruck und der Durchdruck.
Zum Hochdruckverfahren gehören: Holzschnitt, Holzstich, Schrotschnitt, Weißlinienschnitt, Teigdruck, Clair-obscur, Camaieu-Schnitt, Linolschnitt, Zink&tzung und Montagedruck/ Materialdruck. Beim Hochdruckverfahren sind die druckenden Teile erhaben. Abgedruckt werden nur die hochstehenden Linien, Stege oder Flächen der Druckform. Es handelt sich um ein direktes Druckverfahren. Die Druckform gibt hierbei die Farbe direkt auf den Bedruckstoff ab.
Zu den Tiefdruckverfahren gehören die manuellen Stichverfahren (Kupferstich, Niello, Stahl- stich, Punzenstich, Punktstich, Schabtechnik, Kaltnadeltechnik) und die Ätzverfahren (Radie- rung, Aquatinta, Heliograv&re, Kreidemanier, Punktiermanier, Weichgrundätzung oder Vernis Mou, Mehrplatten-Farbdruckverfahren). Beim Tiefdruckverfahren werden linien-, punkt- oder flächenartige Vertiefungen auf einer blanken Metallfläche mit Druckfarbe gefällt. Anschließend nimmt ein aufgepresstes Papier diese Druckfarbe auf.
Zum Flachdruck geh&ren Lithografie, Metallplattendruck und Mehrplatten-Farbverfahren. Hierbei wird mit dem Prinzip gearbeitet, dass Fett und Wasser sich absto&en. Der Druckstock ist chemisch bearbeitet. Die druckenden Formbestandteile sind fetthaltig. Zeichnungen k&nnen mit Tusche Fettkreide, Fettstiften oder fotographisch aufgetragen werden. Sie nehmen die Farbe besser an als das Feuchtwasser. Die Restfl&che wird feucht aufbereitet und st&&t die Farbe im folgenden Druckprozess ab.
Beim Durchdruck handelt es sich um einen Schablonendruck. Die Schablone ist ein fein be- schichtetes Siebgewebe aus Kunstfaser oder Stahldraht. Der Siebdruck kann Objekte aller Formate bedrucken und ist somit auch für dreidimensionale Objekte geeignet. Das Sieb wird in einen Rahmen eingespannt. Der Bedruckstoff befindet sich unter dem Sieb. Die Farbe wird an eine Stelle im Sieb gegossen. Jetzt wird das Sieb mit einem Abstand von ca. 1-2 mm dem Bedruckstoff angenäehrt. Dieser Abstand heißt Absprung. Nun kann die Farbe mit der Rakel über das Sieb gezogen werden. Anschließend wird das Sieb gelöst und der Druck ist fertig.