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Ölbild

Die Ölmalerei ist eine künstlerische Malerei. Sie basiert auf dem Malen mit Ölfarben, die in der Regel auf der Basis von Leinöl produziert wurden. Sie gilt als die Königsdisziplin der Malerei. Um das Vergilben der Bilder zu verhindern, werden diese nach ihrer vollständigen Austrock- nung mit einem Firnis überzogen. Das Trocknen der Bilder kann länger als ein Jahr dauern. Diese Malerei wurde im 15. Jahrhundert entwickelt. Die Bildgestaltung ist durch die damals gebräuchliche Maltechnik, Trennung von Form und Farbe, ein überschaubarer handwerklicher Prozess. Sie ermöglicht dem Künstler eine äußerst naturnahe und detailgetreue Darstellung von Formen. Zuerst wird auf der Leinwand eine Risszeichnung aufgebracht. Anschließend wird die Schattenform entwickelt, heute zumeist mit Japantusche. Nun folgt ein erster dünner, durchscheinender Überzug, die Lasur, über die Leinwand. Hiermit wird der Mittelton und Gesamtton des Gemäldes festgelegt. Maisgott; Rechte: Uwe PetersDiese erste Schicht wird Imprimitur genannt. Mit dem Gesamtton wird der spätere Bildcharakter bereits festgelegt. Bei der Wahl der Lasur entscheidet sich, ob das Bild eine eher war- me oder kalte Wirkung haben soll. Der Mittelton liegt zwischen dem dunkelsten und dem hellsten Ton des Bildes. Er ermöglicht die Entwicklung der Form im richtigen Licht, die sogenannte Weißh&hung. Durch sie entsteht die Dreidimensionalit&t des Bildes. Im Schichtverfahren kann jetzt durch einen Wechsel von Lasur und Weißhöhung das Bild langsam entwickelt werden. Schicht für Schicht sind wieder Korrekturmöglichkeiten gegeben. So können Bilder von großer Tiefe und innerer Lebendigkeit ent- stehen. Die alten Meister, wie Tizian und Stefan Lochner haben bis zu 150 Schichten aufgetragen, manchmal sogar noch mehr. Heutige Künstler beherrschen die Technik der Trennung von Form und Farbe nur noch selten ("Kreuzweg" von Georg Esser).

Erst nachdem alle diese Schichten aufgetragen sind, kommt die Farbe ins Spiel. Die Farbe wird mit Ölfarben aufgetragen. Dieses kann ebenfalls wieder in mehreren Schichten erfolgen, bis zur Vollendung des Gemäldes. Der erste Schritt ist der sogenannte Zwischenfirnis, der vier bis fünf Tage trocknen muss. Dann werden einzelnen Formen bestimme Lokalfarben gegeben. Je nach gewünschter Tiefe erfolgt das schichtweise. Jede einzelne Schicht für sich muss wie- der trocknen. Die Untermalung muss bei allen Schichten und Farben immer durchscheinen. Die Farbgebung ist der einfachere Malvorgang. Es gilt jedoch, dass die Farbgebung umso müheloser gelingt je kräftiger und vollkommener die Untermalung ist. Durch das Schichtver- fahren des Ölbildes, dauert die Erstellung sehr lange, teilweise sogar Jahre.

Uwe Peters | Stegerwaldweg 11 | 53359 Rheinbach | Tel.: 02226-4684 |